Vavedi ist ein radikales Gedankenexperiment.
Formal betrachtet handelt es sich um eine Dystopie, doch im Gegensatz zu vielen anderen Romanen dieses Genres irren die Menschen hier nicht durch die düsteren Trümmer einer Zivilisation. Sie kämpfen weder gegen marodierende Banden noch gegen grausame Herrscher, bis sich die Guten zusammenschließen und das Böse besiegen.
Ich verfolge einen weit radikaleren Ansatz:
Die Menschheit stirbt aus. Punkt.
Aber wäre das wirklich so schlimm?
Wenn die Menschen einfach langsam verschwinden würden? Wenn niemand leiden müsste, jedenfalls nicht mehr als jetzt? Wenn es immer weniger Autos, Fabriken, Flugzeuge, Straßen und Häuser gäbe. Wenn die Natur sich die Erde zurückerobert; wenn ehemalige Äcker und Weiden zu Wäldern werden, zähe Pionierpflanzen Asphalt und Beton durchbrechen, Tierarten, die fast ausgestorben waren, sich erholen. Wisentherden durchstreifen die menschenleeren Ebenen, Bären und Wölfe ernähren sich von verwilderten Ziegen und Pferden. Die letzten Menschen leben abseits der Städte in kleinen Gemeinschaften. Sie hatten ein gutes Leben, sind mit sich im Reinen und bereit, zu gehen.
Das Buch soll niemanden davon überzeugen, dass der Klimawandel tatsächlich stattfindet und es höchste Zeit ist, endlich zu handeln. Ich will nicht aufklären, sondern Denkanstöße geben.
Ich habe lange an diesem Buch gearbeitet, manche der Themen trage ich seit Jahrzehnten mit mir herum. Für eine frühere Version habe mich so intensiv mit den Zerstörungen beschäftigt, die der Mensch sich selbst und diesem Planeten zufügt, dass ich eine Depression entwickelte. Und so entstand das Buch in seiner jetzigen Form. Ein Buch gegen meine eigene Verzweiflung, gegen meine Angst, gegen die Ohnmacht. Eine Testleserin sagt: „Sobald ich darin lese, werde ich ganz ruhig. Der Maßstab, was wichtig und was unwichtig ist, verschiebt sich.“
Erhältlich als E-Book und als Taschenbuch.